Neue Nachwuchsgruppe „Dynamische Qualitätsregelung für die nachhaltige Produktion von Mobilitätslösungen“

Unter der Leitung von Dr.-Ing. Florian Stamer arbeitet die Nachwuchsgruppe an der nachhaltigen Produktion von qualitativ hochwertigen Mobilitätslösungen ausgehend von rückläufigen Produkten.
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Produkte wie der Startermotor sind bereits heute Teil der Kreislaufproduktion. Sie werden jedoch aktuell rein manuell gehandhabt.

Insbesondere in der Fahrzeugindustrie ist ein Wandel weg vom linearen Wirtschaftsmodell hin zu einer Kreislaufwirtschaft notwendig. Voraussetzung für eine Kreislaufwirtschaft ist eine effiziente Kreislaufproduktion. In diesem Kontext betrachtet die Nachwuchsgruppe die Kreislaufproduktion vom Materialeingang bis hin zum fertigen Produkt bzw. bis hin zum Recycling. Im Fokus steht dabei, die Qualität des rückläufigen Produkts wiederherzustellen, welche besonders kritisch für den wirtschaftlichen Erfolg ist. Hierfür werden intelligente Qualitätsregelkreise benötigt, die die Remanufacturingprozesse auf Basis der geforderten Qualitätsmerkmale regeln.

Diese Herausforderung hat der InnovationsCampus Mobilität (ICM) adressiert und zum Juli eine Nachwuchsgruppe „Dynamische Qualitätsregelung für die nachhaltige Produktion von Mobilitätslösungen“ gestartet.

Der adaptive Umgang mit den unikalen Produkten ist der Schlüssel

Jedes rückläufige Produkt ist unikal, sprich einzigartig. Entsprechend muss jedes rückläufige Produkt anders gehandhabt werden.

Passend hierzu betrachtet die Nachwuchsgruppe die adaptive Fertigung im Sinne einer Aufbereitung bzw. der Produktion von Ersatzteilen sowie die Nutzung von Standardersatzteilen. Die Durchführung einer weiterführenden Demontage und das Übergeben von Teilsystemen an das Recycling sind inkludierte Entscheidungsmöglichkeiten. Bei allen Entscheidungen muss stets die Remontage der Komponenten bei der Regelung berücksichtigt werden. Als Basis des Qualitätsreglers entwickelt die Nachwuchsgruppe einen digitalen Produkt-Produktionszwilling, welcher die Daten aus Inspektionen und Prozessen nutzt, um die notwendige Informationslage für eine iterative und dynamische Entscheidung über die weiteren Schritte jeder einzelnen Komponente zu schaffen.

Aufgrund der hohen Interdisziplinarität des Aufgabenfeldes ist für Florian Stamer der Austausch innerhalb des ICM mit anderen Nachwuchsgruppen sowie mit Instituten am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und an der Universität Stuttgart essenziell. Auch die Anschlussfähigkeit ist von hoher Bedeutung: Hier kann auf wertvolle Vorarbeiten zurückgeschaut werden, aber auch die Beantragung ergänzender oder aufbauender Projekte spielen für Stamer eine wichtige Rolle. Hier sind weitere Projekte des ICM, sowie der EU und auch nationale Forschungsprojekte angestrebt. Parallel tauscht er sich mit Vertreterinnen und Vertretern von Industrieunternehmen aus.