Die aktuelle gesellschaftliche, wirtschaftliche und weltpolitische Lage ist von großer Ungewissheit geprägt. Die Zeitspannen, in denen die Menschheit tiefgreifende Veränderungen erlebt, werden immer kurzzyklischer. Angesichts der weltweit wachsenden Bevölkerung und der zunehmenden Knappheit zentraler Rohstoffe müssen heute die Weichen gestellt werden, um in eine nachhaltige Zukunft blicken zu können. Dies gilt insbesondere auch für produzierende Unternehmen, da außer Zweifel steht, dass der traditionelle lineare Wirtschaftsansatz „take – make – use – dispose“ auf lange Sicht kein Erfolgsrezept mehr darstellt. Produkte müssen länger nutzbar und leichter wiederverwendbar, reparierbar oder recyclebar sein. Die Einführung von zirkulären Geschäftsmodellen zur nachhaltigen Produktion ist dementsprechend vielschichtig und muss zielgerichtet gestaltet werden.
Durch hochkarätige Beiträge aus Industrie und Wissenschaft werden in der diesjährigen wbk-Herbsttagung genau diese Themen fokussiert. Die Teilnehmer erhalten einen Überblick über die Herausforderungen und Chancen bei der Etablierung zyklischer Wirtschaftsmodelle. Die Frage, wie ein Wandel von linearen zu zirkulären Produktionsansätzen zu meistern ist, wird durch die Betrachtung realer Fallbeispiele aus der Wirtschaft greifbar. Insbesondere neue und innovative zirkuläre Geschäftsmodelle sowie deren Synergien zur traditionellen Wertschöpfung sollen dabei präsentiert und diskutiert werden.
Wir freuen uns auf Ihr Kommen.
Vorträge der Herbsttagung Online verfügbar!
Auf unserem Youtube Kanal können SIe unter folgendem Link ausgewählte Vorträge der Herbsttagung auch im Nachhinein ansehen!
Erschienene Artikel zur Herbsttagung 2020
Linkedin Artikel des wbk und der Knorr-Bremse AG zur Herbsttagung 2020
Programm
Registrierung
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Begrüßung und Einführung (Link zum Vortrag) |
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Deutschland auf dem Weg zu Circular Economy: Chancen für Deutschland und Europäische Perspektiven (Link zum Vortrag)
Prof. Dr.-Ing. Thomas Weber, Vizepräsident acatech - Deutsche Akademie der Technikwissenschaften |
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Kreislaufwirtschaft als Instrument der Wertschöpfung - Erfolgsfaktoren und Geschäftsmodelle
Dr. Hans-Friedemann Kober, Leiter Produktbereich im Geschäftsbereich Automotive Aftermarket, Robert Bosch GmbH |
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Kaffee- und Kommunikationspause
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Nachhaltigkeit als Geschäftsmodell - "Closing the Loop" als Notwendigkeit oder Chance zur Stärkung der Wettbewerbsposition? (Link zum Vortrag)
Peter Bartel, Leiter Marketing und Engineering, Circular Economy Solutions GmbH |
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Sustainable Production - Miraculous transformation of used brake calipers under green aspects (Link zum Vortrag)
Andreas Koetz, Senior Vice President Manufacturing, Materials Management and Quality, ZF Friedrichshafen AG |
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Mittagspause und Hallenrundgang
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"Best Reman Process Optimization" - Benchmark für die industrielle Wiederaufbereitung (Link zum Vortrag)
Thomas Meyer, Head of Program Management Remanufacturing, Knorr-Bremse Systeme für Nutzfahrzeuge GmbH |
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AgiProbot - Agiles Produktionssystem mittels mobiler, lernender Roboter mit Multisensorik bei ungewissen Produktspezifikationen (Link zum Vortrag)
Dr.-Ing Benjamin Häfner, Oberingenieur, wbk Institut für Produktionstechnik |
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Kaffee- und Kommunikationspause
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Wie intelligentes Neuschrottrecycling den Kreis effizient schließen kann (Link zum Vortrag)
Maximilian Lang, Mitglied der Geschäftsleitung, Gerhard Lang Recycling GmbH |
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Design for Second Life – Gestaltungsmöglichkeiten bei der Entwicklung und Aufbereitung von Hochvolt Antriebsbatterien (Link zum Vortrag)
Dr. Uwe Kehn, Geschäftsführer, GreenIng GmbH & Co. KG |
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Podiums- und Abschlussdiskussion
Prof. Dr.-Ing. Gisela Lanza, Institutsleiterin, wbk Institut für Produktionstechnik |
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Ende der Veranstaltung
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Der Forschungsschwerpunkt Nachhaltige Produktion am wbk
Die diesjährige Herbsttagung knüpft thematisch an den neuen Forschungsschwerpunkt des wbk an. In diesem arbeiten wir innerhalb verschiedenster Projekte an Problemstellungen, die sich in den Themenbereich der nachhaltigen Produktion einordnen lassen.
Wie kann sich eine Fabrik autonom an ständig neue Bedingungen anpassen? Das Projekt verfolgt das Ziel, ein agiles Produktionssystem zu gestalten, um mittels Künstlicher Intelligenz dynamisch auf ungewisse Produktspezifikationen zu reagieren und so eine Antwort auf diese Frage zu finden. Einen beispielhaften Anwendungsfall hierfür stellt das sog. „Remanufacturing“ dar, wobei Altprodukte rückgewonnen, demontiert und ausgewählte Komponenten wieder in die Produktionsprozesse zurückgeführt werden.
Das Forschungsprojekt „DigiPrime – Digital Platform for Data-enhanced Circular Economy Business Models in Cross-Sectorial Sustainable Value Networks”, hat zur Aufgabe, ein neues Konzept einer digitalen Plattform der Kreislaufwirtschaft zu entwickeln, um Informationsasymmetrien zu reduzieren und einen wechselseitigen Informationsfluss zwischen den Akteuren der Wertschöpfungskette zu ermöglichen. Somit lassen sich neue zirkuläre Geschäftsmodelle mit einem branchenübergreifenden Ansatz erschließen.
Beim Remanufacturing und Recycling von Produkten am Lebensende ist die größte Hürde für einen wirtschaftlichen Einsatz der hohe Aufwand zur Identifikation und Befundung der Produkte. Unternehmensübergreifende Traceability-Systeme können diese Aufwände reduzieren und einen Beitrag zu nachhaltigerem, ressourcenschonendem Wirtschaften leisten. PoTracE untersucht daher Potentiale einer Produkt-Traceability, also der Nachverfolgbarkeit von Produkten zur Ermöglichung einer Kreislaufwirtschaft.
Bedingt durch das wachsende Umweltbewusstsein sowie die strengeren Emissionsvorschriften werden batterieelektrischen Elektrofahrzeuge (BEV) immer beliebter und die Verkaufszahlen steigen. Nach dem Lebensende des BEV gilt es, die verbauten Elektromotoren und Lithium-Ionen-Traktionsbatterien in ihre einzelnen Bestandteile zu zerlegen und diese der Kreislaufwirtschaft zurückzuzuführen oder zu recyceln. Im Rahmen des Verbundprojekts DeMoBat werden Demontageprozesse für Elektromotoren und Traktionsbatterien entwickelt mit dem Ziel, einen Beitrag zur Etablierung einer ressourceneffizienten und nachhaltigen Kreislaufwirtschaft zu leisten.
Ansprechpartner
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Tel.: +49 1523 9502579
Jan-Philipp.Kaiser∂kit.edu |