q-sourcing - Projekt
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Motivation |
Der Einstieg in globale Einkaufsaktivitäten wird von KMU meistens aus einem konkreten Anlass heraus unternommen. So müssen KMU, die in just-in-time Belieferungssysteme eingebunden sind und stark vom Endkunden abhängen, oft ihrem Kunden folgen. Dabei unterbleibt oft eine umfassende strategische Planung und Bewertung der Sourcingprojekte in Niedriglohnländern. Jedoch kann ein Einkaufsprojekt bei kleineren und mittleren Stückzahlen über Erfolg und Misserfolg eines Produktes entscheiden und somit für kleine Unternehmen eine existentielle Bedeutung haben. Besonders die Erzielung von Kosteneinsparungen bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung des geforderten Qualitätsniveaus ist ein Ziel, das nur durch ein systematisches und methodisch abgesichertes Vorgehen erreicht werden kann. Dafür ist ein Ablauf zur qualitäts- und erfolgsoptimalen Vorbereitung von Sourcingprojekten erforderlich. Schon der erste Schritt eines Beschaffungsprojektes, die Zuordnung von Beschaffungsobjekten zu Beschaffungsmärkten, entscheidet über einen späteren erfolgreichen Bezug der Bauteile. Hierzu sind intensive Vorarbeiten notwendig, um die weiteren Prozessschritte zur Lieferantensuche, -auswahl und -entwicklung effektiv durchführen zu können. Aber besonders KMU stehen beim Einkauf in Niedriglohnländern nur eingeschränkt Ressourcen zur Verfügung, die somit eine effiziente und effektive Lieferantenanbindung aufgrund des hohen Aufwands (Zeit, Personal, Reisekosten) erfordern. Bis zum heutigen Zeitpunkt fehlen speziell kleinen und mittleren Unternehmen wissenschaftliche und praxisnahe Methoden und Werkzeuge, Beschaffungsprojekte strukturiert vorzubereiten und umzusetzen, sowie die vorhandenen eigenen Fähigkeiten und Ressourcen in Bezug auf die Herausforderungen der globalen Beschaffung richtig zu bewerten. Offene Fragen bestehen in diesem Zusammenhang vor allem bezüglich der Auswahl und Zuordnung von Beschaffungsobjekten zu Beschaffungsmärkten unter Berücksichtigung von Strategie, Fähigkeiten und Ressourcen des eigenen Unternehmens. Darüber hinaus fehlen Methoden, die durch eine Änderung der Produktkonstruktion ein standortgerechtes Fertigungsverfahren ermöglichen. Des Weiteren ist eine wissenschaftliche Methodik zur dynamischen Lieferantenbewertung, mit der Entwicklungsaufwände prognostiziert und diese unter Berücksichtigung von Unsicherheiten und Handlungsflexibilität den Kosteneinsparungen gegengerechnet werden können, nicht vorhanden. Es resultiert, dass sich KMU mit dem hohen wirtschaftlichen Risiko konfrontiert sehen, welches die Erschließung von globalen Beschaffungsmärkten mit sich bringt. |