Industrielle Pilzmyzel-Bauteile

Für die Kreislaufwirtschaft muss ein konsequentes Umdenken in der Produktionstechnik erfolgen. Am wbk Institut für Produktionstechnik arbeiten Forscher*innen daran, biologisch abbaubare Materialsysteme für eine industrielle Anwendung vorzubereiten.
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Material in Form

Die nachhaltige Produktion fordert ein konsequentes Umdenken in der Produktionstechnik. Neben den Anlagen und Produktionsprozessen rücken auch neuartige Materialsysteme in den Fokus optimaler Ressourcennutzung. Deshalb wird am wbk Institut für Produktionstechnik das sogenannte Faserblasverfahren hinsichtlich der Nachhaltigkeit optimiert. In diesem Verfahren wird ein Kunstfasergemisch mittels Luftvolumenstrom in eine Form eingeblasen, in welcher thermoplastische Binderfasern durch die Zugabe von thermischer Energie aktiviert werden. Das Produktionsverfahren wird etwa für die Herstellung von Verkleidungsmatten im Interieur von Kraftfahrzeugen eingesetzt. Im Sinne der Nachhaltigkeit laufen in dem vom KIT geförderten Projekt „FIMMaterial - Material System for Mycelium Parts Made by the Fibre Injection Moulding Process“ Untersuchungen, die Kunstfasern durch komplett biologisch abbaubare Alternativen zu ersetzen. Dazu werden die Binderfasern durch sogenanntes Pilzmyzel ersetzt. Diese wurzelähnlichen Strukturen des Pilzes sorgen für die Nährstoffaufnahme und mechanische Integrität des Pilzes. Im Prozess sollen sie durch ein Verwachsen das Substrat (z.B. Naturfasern) miteinander verbinden. Die so entstehenden Produkte könnten Anwendung in der Verpackungsindustrie finden und umweltbelastende Kunststoffe ersetzen.

 

Simon Mangold
Akad. Mitarbeiter

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