Nach Transport: Defekte und Störungen an Produkten rechtzeitig erkennen

Start-up mit Ursprung am wbk Institut für Produktionstechnik ermittelt Grad der Beschädigung an Produkten durch Sensor und kann so dazu beitragen, dass Produkte länger genutzt oder rechtzeitig ausgetauscht werden.

 

Beim Transport kommt es immer wieder vor, dass Produkte unbemerkt beschädigt werden. Die Auswirkungen werden oft viel später erst bemerkbar, wenn die Produkte in andere Teile verbaut werden – etwa in der Automobilproduktion. Dann auf Ersatzteile zu warten, kostet mitunter viel Zeit und Geld. Das Start-up SenseING - Sensor Technology, das am wbk Institut für Produktionstechnik am KIT seinen Ursprung nahm, möchte diese Kluft mit einem eigens entwickelten Sensor-Baukastensystem überbrücken.

Der Sensor erfasst beim Transport, dass ein Fehler aufgetreten ist – beispielsweise ist Ladung umgefallen oder angestoßen und die Ware wurde teilweise beschädigt. Hierbei erfassen die Sensoren, abhängig vom konkreten Bedarf beim jeweiligen Einsatz, verschiedene Parameter wie etwa Temperatur, Luftfeuchtigkeit und -druck, Magnetfelder, Beschleunigung oder Drehrate. Der Grad an Beschädigung lässt sich mit einer zugehörigen Software auslesen, um geeignete Maßnahmen zu ergreifen. Sven Kruse, Mitbegründer und Geschäftsführer von SenseING: „Aktuell definieren wir selbst noch die Parameter, welche die Sensoren jeweils überwachen. Ziel ist es, dass jeder Kunde sich die benötigten Bausteine seiner Sensoren individuell zusammenstellt und die Ergebnisse direkt und in Echtzeit auslesen kann. Schon jetzt sind die Sensoren unabhängig von einer Stromquelle, also plug-and-play-fähig.“

Platine des Prototyps

Die Platine haben die Wissenschaftler selbst entwickelt. Sie ist jetzt auch zertifiziert für die Luftfahrt. Das Team konnte herausfinden, welchen Belastungen eine Kaffeemaschine in einem Flugzeug oder beim Ladevorgang ausgesetzt ist. Dies ist wichtig, um die Lebensdauerabschätzung zu verbessern, da die Maschinen auf eine definierte Lebensdauer zugelassen wird. Der Prototyp des „Sensorbaukastens“ befindet sich gerade in der Proof-of-Concept-Phase.

Das SenseING-Team sucht aktuell nach Industriepartnern, die verschiedene Anwendungsfälle testen, etwa in der Logistik, Produktion und Produktentwicklung. 

Zum Ursprung von SenseING:

Sven Kruse und Kiryl Deschuk nahmen 2018 zusammen am wbk Hackathon IoT teil und schrieben auch ihre Masterarbeiten zu den Themen energieautarker Messeinheiten am wbk Institut für Produktionstechnik. Ihr Start-Up ist mittlerweile zu einem vierköpfigen Team gewachsen.

Das SenseING-Team v.li.n.re.: Sven Kurse, Lucas Bader, Kiryl Deschuk, Ivo Frank

 

Mehr: https://www.senseing.de

Kontakt:

Sven Kruse

Mail: sven.kruse∂senseing.de

Telefon: 0176/958 071 35