Projektbeschreibung TransNet:
Transparenzsteigerung globaler Wertschöpfungsnetzwerke

Forschungsgegenstand des Projektes TransNet ist die Entwicklung einer Methodik zur Verbesserung des Störungs-managements durch verstärkten Informationsaustausch in globalen Wertschöpfungsnetzwer-ken (WSNs) der Automobilzulieferindustrie sowie des Maschinen- und Anlagenbaus. Transparenz ist die Voraussetzung für eine Verbesserung von Kollaboration. Kollaboration wird in industriellen Zulieferketten weithin als strategischer Erfolgsfaktor anerkannt. Module und Bauteile werden einerseits komplexer und Wertschöpfungsanteile verstärkt an Zulieferer verlagert. Gleichzeitig herrscht in WSNs aufgrund des hohen Wettbewerbsdrucks ein fortschreitender Konzentrationsprozess. Unter diesen Rahmenbedingungen ist eine auf transparenten Wertschöpfungsprozessen aufbauende Kollaboration wettbewerbsentscheidend. Transparenz hat das Potential, die Effizienz von Wertschöpfungsprozessen zu steigern. Für mittelständische Unternehmen der Automobilzulieferindustrie (insb. Antriebstrang) und des Maschinen- und Anlagenbaus (insb. Standardmaschinen) ist aufgrund des zunehmenden Wettbewerbs eine Effizienzsteigerung dringend erforderlich. Sie sehen sich hinsichtlich ihrer Wettbewerbsfähigkeit mit einer hohen Risikoexposition konfrontiert. Gleichzeitig haben diese Unternehmen ein hohes Problembewusstsein für Handlungsfelder wie beispielsweise Erweiterung ihrer Technologiekompetenz im Bereich Digitalisierung, Transparenzsteigerung und darauf aufbauende Kooperation entwickelt. Verbesserungen in der Effizienz verteilter Wertschöpfungsprozesse durch Transparenz können im Projektausschuss beispielhaft demonstriert werden. Einer Studie von BITKOM zu Folge wird die deut-sche Bruttowertschöpfung allein im Wirtschaftszweig Kraftwagen- und Kraftwagenteile im Jahr 2025 auf 88,80 Mrd. € ansteigen. Das jährliche Potenzial zur Steigerung der Bruttowertschöpfung durch die Digitalisierung wird mit 1,53% für diesen Wirtschaftszweig beziffert. Absolut beträgt sie mehr als 1 Mrd. €. Das Vorhaben trägt zur Digitalisierung der Wertschöpfung der Automobilzulieferindustrie sowie dessen wichtigsten Ausrüster, dem Maschinen- und Anlagenbau, bei. Der BITKOM Studie zu Folge lassen sich folglich große Verbesserungen in der Bruttowertschöpfung von KMU erwarten. Das Innovationspotenzial sowie der potenzielle Nutzerkreis des Forschungsvorhabens werden dementsprechend als hoch eingeschätzt. In der Automobilzulieferindustrie sowie im Maschinen- und Anlagenbau erbringen KMU einen Großteil der Gesamtwertschöpfung. Sie stehen vor der Herausforderung, die Transparenz ihrer WSNs zu steigern um einen hohen Lieferservice bieten zu können. Aktuelle Forschungsansätze untersuchen die Potentiale eines verstärkten Informationsaustauschs lediglich für Teilbereiche des Störungsmanagements wie beispielsweise das Auftragsmanagement. Zudem verknüpfen sie die Betrachtung nur unzureichend mit der Auswahl praxistauglicher Digitalisierungstechnologien.
Vor diesem Hintergrund ist es Ziel des Vorhabens TransNet, die Wirkzusammenhänge zwischen Transparenz und der Leistungsfähigkeit von WSNs mit Hilfe von Multimethoden-Simulation und Regressionsmodellen zu untersuchen. Dabei sollen Störungen integriert betrachtet werden, welche Auftragsänderungen, Qualitätsprobleme oder Endproduktänderungen zur Folge haben. Die negative Wirkung der Störungen soll bei unterschiedlicher Intensität des Informationsaustauschs untersucht und ein störungsrobuster Zielzustand für den Informationsaustausch im WSN bestimmt werden. Dem Zielzustand folgend sollen praxistaugliche Maßnahmen zur Steigerung des Informationsaustauschs in WSNs recherchiert, bewertet und ausgewählt werden.

Vorgehensweise
Laufzeit: 01.11.2019 – 31.10.2021 Fördervolumen: ca. 0.25 Mio. € :