Projektbeschreibung LoopE :
Close the Loop: Ganzheitliche Entscheidungsunterstützung für die Umsetzung zirkulärer Ökosysteme

Ausgangslage:
Um den weltweit über Jahrzehnte gestiegenen Ressourcenverbrauch einzudämmen und die globalen Klimaziele zu erreichen, ist es unerlässlich, dass sich historisch gewachsene, traditionell linear ausgerichtete, globale Produktionsnetzwerke einem Strukturwandel unterziehen, der sich der konsequenten Umsetzung geschlossener Wertschöpfungskreisläufe widmet. Für eine bestmögliche Unterstützung produzierender Unternehmen bei der Umsetzung solch zirkulärer Ökosysteme ist es erforderlich, ihnen eine Methodik an die Hand zu geben, mit der es ihnen möglich wird, ganzheitlich zu analysieren und zu bewerten, welche Stellhebel ihnen ausgehend vom Status Quo den Weg hin zur Kreislaufwirtschaft zu ebnen vermögen. Da sich herkömmliche Nachhaltigkeitsansätze bislang vorwiegend auf die Steigerung der „linearen“ Ressourceneffizienz fokussierten (z.B. Einsatz von Fertigungsverfahren, die den Materialverbrauch reduzieren), gilt es hierbei insbesondere zu untersuchen, inwiefern sich die bisherigen „linearen“ Bestrebungen in den Kreislaufgedanken einfügen bzw. inwiefern sie diesem ggfs. sogar entgegenstehen (z.B. Einsatz von Materialien, die die Fertigung zwar vereinfachen, aber nur schwer recycelt werden können).

Ziel:
Um darüber ein vertieftes Verständnis zu gewinnen und lineare Ressourceneffizienz konsequent als Teil der Kreislaufwirtschaft mitzudenken, ist es das Ziel des Projekts „LoopE – Close the Loop: Ganzheitliche Entscheidungsunterstützung für die Umsetzung zirkulärer Ökosysteme“, eine ganzheitliche Entscheidungsunter- stützungsmethodik zu entwickeln, die durch die Identifikation, Analyse und Bewertung potentiell kreislauffördernder Maßnahmen die Weichen für die Umsetzung zirkulärer Ökosysteme stellt. So können produzierende Unternehmen für eine zirkuläre Ausrichtung ihrer Produktionsnetzwerke befähigt werden. Speziell für starke Wirtschaftsstandorte wie Baden-Württemberg ist dies für den Erhalt und die Schaffung von Arbeitsplätzen sowie zur Bewahrung bzw. Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit essenziell.

Vorgehen:
Der Lösungsansatz basiert hierzu auf den folgenden Kernaufgaben:
- Erstellung einer Liste relevanter Einflussfaktoren für die Gestaltung von Wertschöpfungskreisläufen, die auch lineare Nachhaltigkeitsfaktoren als integriert zu betrachtende Komponenten zirkulärer Ökosysteme enthält, sowie von Kennzahlen zur Modellierung und Bewertung
- Darauf aufbauende Entwicklung eines Reifegradmodells zur intuitiven Ermittlung von Ist- und Soll-Zustand bzgl. der Umsetzung zirkulärer Wertschöpfungssysteme
- Erstellung eines umfassenden Maßnahmenkatalogs, auf dessen Basis ganzheitlich diejenigen zirkularitätsfördernden (Kombinationen von) Maßnahmen identifiziert werden können, deren Umsetzung für eine konsequente Realisierung zirkulärer Ökosysteme lohnend ist
- Aufstellen einer ganzheitlichen Entscheidungsunterstützungsmethodik, die durch eine simulative und metamodellbasierte Erprobung, Analyse und Auswahl von Maßnahmen zur gezielten Kreislauferschließung die Weichen für die Umsetzung zirkulärer Ökosysteme stellt. Dabei bildet eine analytische Bewertungslogik die Basis für eine Abschätzung der Auswirkungen möglicherweise im Zielkonflikt befindlicher Maßnahmen auf die Umsetzung der Kreislaufwirtschaft.

Als Ergebnis werden im Kontext der Methodik für die ganzheitliche Entscheidungsunterstützung ein intuitiv anwendbares Reifegradmodell und ein prototypisch implementiertes und getestetes Entscheidungsunterstützungs- modell vorliegen, das es produzierenden Unternehmen – speziell auch aus dem für Baden-Württemberg hochrelevanten Mittelstand – unter Beachtung von Zielkonflikten ermöglicht, die für ihr Netzwerk passenden Maßnahmen zur Umsetzung zirkulärer Ökosysteme auszuwählen.

Überblick über die geplante Vorgehensweise
Laufzeit: 01.03.2024 – 28.02.2026 Fördervolumen: ca. 0.1 Mio. € Gesamtvolumen: ca. 0,2 Mio. €