Projektbeschreibung BaSys4SupplyQ: Vernetzung der Supply Chain am Beispiel von Qualitätsdaten
Ausgangslage:
Wertschöpfung findet heutzutage in der industriellen Fertigung in Netzwerken statt. Wertschöpfungsnetze (WSN) sind einer hohen Dynamik und disruptiven Veränderungen ausgesetzt. Gleichzeitig herrscht aktuell in Netzwerken oft Isolation und Verschlossenheit statt Kollaboration und Transparenz, obwohl eine flexible Reaktionsfähigkeit aller beteiligten Partner notwendig ist. Nur, wenn die Partner als Verbund (re-) agieren, können Wettbewerbsvorteile geschaffen und die Herausforderungen der sogenannten VUCA-Welt (volatility, uncertainty, complexity und ambiguity; Deutsch: Volatilität, Unsicherheit, Komplexität und Mehrdeutigkeit) gemeistert werden. Als Folge wird die horizontale Vernetzung von Kunden und Lieferanten in einen kollaborativen Wertschöpfungsprozess zu einem entscheidenden Erfolgsfaktor im globalen Wettbewerb.
Ziel:
Ziel des Projekts " BaSys4SupplyQ" ist es, eine horizontale Vernetzung von Wertschöpfungspartnern im Netzwerk am Beispiel von Produktqualitätsdaten auf Grundlage der BaSys 4.0-Middleware zu demonstrieren. Bisher wurde im Rahmen des BaSys 4.0 Leitprojekts der Aspekt der datengetriebenen Kollaboration in der Supply Chain auf Basis einer Vernetzung mit dem konkreten Anwendungsfall des Qualitätsdatenaustauschs nicht näher betrachtet. Aufgrund der oben dargestellten Ausgangslage ist das vorgeschlagene Projekt für die Verbreitung und Akzeptanz der BaSys-Middleware von besonderer Relevanz. Die Herausforderungen der VUCA-Welt in Verbindung mit den Ansatzmöglichkeiten einer Kollaboration zwischen Wertschöpfungspartnern setzen eine stärkere Vernetzung der Wertschöpfungspartner voraus, die durch BaSys ermöglicht werden kann. Mit HPO als Anwendungspartner stehen im Projekt konkrete Anwendungsfälle für horizontale Integration zur Verfügung, anhand derer die Herausforderung des Informationsaustausch von Produktdaten, im Besonderen Qualitätsdaten, über Unternehmensgrenzen hinweg, validiert und somit bewältigen werden soll.
Vorgehen:
Für die Zielerreichung werden im ersten Schritt Anforderungen und Stakeholder des Systems gemeinsam identifiziert und konkrete Szenarien erfasst. Hierbei ist es wichtig, die erforderlichen Schnittstellen zu identifizieren sowie anfallende Qualitätsdaten zu strukturieren und zu beschreiben. Außerdem müssen Anforderungen an die Serverinfrastruktur und Funktionalität der Serviceplattform festgehalten werden. Anschließend wird die Konzeption des Systems überarbeitet: Auf Basis der erfassten Qualitätsdaten wird ein Referenzmodell erstellt, welches in der Verwaltungsschale abgebildet wird. Im Laufe der Implementierung wird die Architekturmodellierung kontinuierlich verfeinert, weiterentwickelt und Integrationstests für alle Komponenten durchgeführt. Die Implementierungen werden auf einem Demonstrator zur Evaluierung und Validierung eingesetzt. Ein solcher Demonstrator stellt eine graphische Benutzeroberfläche der datengetriebenen Serviceplattform dar, in der Benutzer mit den bereitgestellten Daten und Services interagieren können. Die Dokumentation und validierte Implementierung wird als Open-Source-Lösung bereitgestellt, was die Anbindung weiterer Unternehmen der Wertschöpfungskette erleichtert. Ein Überblick über die im Zuge des Projekts zu entwickelnden Komponenten und Schnittstellen wird in der Abbildung "Zusammenspiel geplanter Komponenten des BaSys4SupplyQ-Systems" dargestellt. Die Komponenten sind hierbei anhand ihrer Implementierungsreihenfolge nummeriert. Bei der gesamten Umsetzung wird besonderes Augenmerk auf offene, KMU-geeignete Standards gelegt, sodass ein breiter Wirtschaftstransfer stattfindet.
Förderhinweis:
Dieses Forschungs- und Entwicklungsprojekt wird/ wurde mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) „Innovationen für die Produktion, Dienstleistung und Arbeit von morgen“ gefördert und vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) betreut. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt beim Autor.
This research and development project is/ was funded by the German Federal Ministry of Education and Research (BMBF) within the “Innovations for Tomorrow’s Production, Services, and Work”and is managed by the German Aerospace Centre (DLR). The author is responsible for the contents of this publication.
Laufzeit: 01.10.2019 – 30.09.2021 | Fördervolumen: ca. 0.748 Mio. € | : |