Industrie 4.0 erleben und anfassen

Produktionstechnisches Labor am wbk Institut für Produktionstechnik des KIT als einer der „100 Orte für Industrie 4.0 in Baden-Württemberg“ ausgezeichnet

Industrie 4.0 ist einer der großen Trends im produzierenden Gewerbe. „Viele Ansätze sind bisher noch eher theoretisch und wenig pragmatisch“, sagt Gisela Lanza, Professorin am wbk Institut für Produktionstechnik des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT). Um verschiedenste Industrie 4.0-Anwendungen direkt sicht- und erlebbar zu machen, hat das wbk ein produktionstechnisches Labor eingerichtet: An zahlreichen Versuchsständen und Anlagen, die sich sowohl mit der Fertigung als auch der Montage befassen, erarbeiten die Wissenschaftler entsprechende Lösungen unter industrienahen Bedingungen.

So zeigt das wbk beispielsweise, wie Unternehmen ihre Altmaschinen entsprechend nachrüsten können: Für Industrie 4.0 benötigen die Anlagen intelligente Komponenten, die Auskunft über ihren aktuellen Zustand geben können. Viele heutige Produktionsanlagen sind jedoch nicht mit entsprechenden Technologien ausgestattet, sind aber noch zu neu, um sie „nur“ wegen Industrie 4.0 zu ersetzen.

In der Lernfabrik "Globale Produktion" demonstriert das wbk verschiedenste Anwendungen aus der Montage und macht sie in Spielerunden erlebbar. Die Fabrik besteht aus einer realen Industriemontagelinie für Elektromotoren, ausgestattet mit Industrie 4.0-Elementen: Je nach Bedarf können die Montageschritte manuell oder automatisiert gestaltet werden, es gibt ein dezentrales Sicherheits- und Steuerungssystem sowie eine Station zur Mensch-Roboter-Kollaboration. Der digitale Shop Floor zeigt aufgenommene Daten und Informationen direkt auf und analysiert diese.

Die Allianz Industrie 4.0 Baden-Württemberg hat das produktionstechnische Labor des wbk nun in ihrem Wettbewerb zu einem der 100 Orte für Industrie 4.0 in Baden-Württemberg ernannt. Die Jury hob vor allem die Lernfabrik Globale Produktion hervor: Als aktuell weltweit einzige befasse sie sich mit Herausforderungen, die charakteristisch für die Produktion in globalen Netzwerken sind, also etwa wie sich einzelne Standorte voneinander hinsichtlich Kostenstruktur, Automatisierungsgrad oder Mitarbeiterqualifikation unterscheiden.

Insgesamt zeichnete die Allianz am Mittwoch (6. Dezember) 28 Unternehmen und Einrichtungen aus, die Digitalisierungslösungen erfolgreich im Betriebsalltag umgesetzt haben. Der Wettbewerb "100 Orte für Industrie 4.0 in Baden-Württemberg" prämiert innovative Konzepte aus der Wirtschaft, die Produktions- und Wertschöpfungsprozessen erfolgreich intelligent verknüpfen. Eine Expertenjury bewertet neben dem Innovationsgrad auch die konkrete Praxisrelevanz für Industrie 4.0.

Weitere Informationen:
www.i40-bw.de/de

Das wbk wurde als einer der 100 für Industrie 4.0 in Baden-Württemberg ausgezeichnet
Im Produktionstechnischen Labor macht das wbk Industrie 4.0 direkt sicht- und erlebbar. (Foto: Sandra Göttisheim)
Im Produktionstechnischen Labor macht das wbk Industrie 4.0 direkt sicht- und erlebbar. (Foto: Sandra Göttisheim)
An unterschiedlichen Versuchsständen demonstriert das wbk verschiedenste Industrie 4.0-Anwendungen. (Foto: Sandra Göttisheim)
An unterschiedlichen Versuchsständen demonstriert das wbk verschiedenste Industrie 4.0-Anwendungen. (Foto: Sandra Göttisheim)